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Tag der Pflege - absichern statt aushöhlen


12. Mai 2022

In den letzten Jahren ist der Bedarf nach Angeboten der stationären und ambulanten Pflege stetig gewachsen. In Niedersachsen leben mehr als 100.000 Menschen in Pflegeeinrichtungen, fast 500.000 Personen erhalten Pflegeleistungen. Durch den demografischen Wandel werden diese Zahlen in den nächsten Jahren weiter steigen. Um die Pflege auf ein zukunftsfestes Fundament zu stellen, sieht die AWO Weser-Ems dringenden Handlungsbedarf.

„Die Corona-Pandemie war und ist für die Mitarbeiter*innen in der Pflege eine nie da gewesene Herausforderung", erklärt Thomas Elsner, Vorstandsvorsitzender der AWO Weser-Ems und ergänzt: „Die Mitarbeiter*innen verdienen für ihren Einsatz mehr gesellschaftliche Anerkennung". Dazu gehört für die AWO Weser-Ems bessere Rahmenbedingungen in der Pflege zu schaffen. Wichtige Bausteine sind die zügige Umsetzung der neuen Personalbemessung und die weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen in allen Bereichen. „Für die Beschäftigten in der Pflege bedeutet die jetzige Praxis permanenter Zeit- und Leistungsdruck", stellt Elsner fest und zeigt auf: „Die Leistungen der ambulanten Pflege müssen besser abgesichert und finanziert werden, damit insbesondere in den ländlichen Regionen keine Versorgungslücken entstehen. Der Fachkräftemangel ist schon jetzt täglich spürbar."

Besorgt blickt die AWO Weser-Ems auf die steigenden Eigenanteile. Die Inanspruchnahme von Pflege dürfe keine Armutsfalle sein, weshalb das jetzige Finanzierungssystem dringend reformiert werden muss.

Umso notwendiger ist es, auf politischer Ebene die Hebel für eine solidarische Pflegepolitik in Bewegung zu setzen und weitere grundlegende Reformen in die Wege zu leiten. In ihrem Mittelpunkt müssen die umfassende Versorgung der Pflegebedürftigen, eine faire Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten stehen.

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