45 Jahre Sprachheilkindergarten Nordhorn / Landkreis hebt Bedeutung der Einrichtung hervor
NORDHORN. "Mein Gott, ist das schön!", rief Uwe Fietzek aus - seines Zeichens Landrat des Landkreises Grafschaft Bentheim und damit durchaus mit einer gewissen Expertise für beeindruckende Momente und besondere Feierlichkeiten ausgestattet. Hier in Nordhorn hatte der AWO Sprachheilkindergarten am Freitag zu einer kleinen Feierstunde geladen, das 45-jährige Bestehen und Wirken mit Laternenlauf, Kunstausstellung, tollen Kreativ-Ideen und weiteren Überraschungen untermalt. Und klar: Fietzeks Begeisterung war da natürlich vollkommen berechtigt. "Wenn man in diesen Tagen so etwas erlebt, dann weiß man: Dafür leben wir, das ist unsere Zukunft", ergänzte er, "Sie sind ein wichtiger Partner für die Förderung der jüngsten Generation."
Und das geschieht in der Hauptsache über intensive logopädische und weitere therapeutische Angebote in geschütztem Rahmen – in diesen erhält jedes Kind entsprechend seiner Stärken, Interessen und Bedürfnisse jene Unterstützung, die ihm beim Wachsen helfen. Üblicherweise kümmern sich hier 15 Mitarbeitende beständig um 24 Kinder, bereiten sie hier auf den bestmöglichen Start ins Leben vor. Für diesen Feier-Tag hatten sich indes beide Seiten mächtig ins Zeug gelegt. "Ohne ihr Engagement wäre dies alles nicht möglich, sie geben jeden Tag ihr Bestes", betonte und dankte Barbara Wilczek. Sie ist seit 2007 in der Einrichtung tätig und seit 2010 hiesige Leiterin. Ihre Vertreterinnen in der Elternzeit schloss sie in die Dankesrede ausdrücklich ein. Diese Einrichtung sei im Verlaufe der Jahre und Jahrzehnte zu einem Ort geworden, „in dem Kinder eine Stimme haben und sich mit ihren Ideen und Fähigkeiten täglich einbringen dürfen", sagt sie.
Und eben das taten die Jüngsten ganz aktiv während des Geburtstags. Hier rappten sie vor großer Kulisse über ihre Rechte und den eigenen Schutz, dort trugen sie singend ihre Laternen in und durch den Festsaal. Ein beeindruckender Auftritt der Vier- bis Siebenjährigen, der auch die Gäste rundum begeisterte – wohlwissend, dass die Einrichtung sich voll auf eine gute und bessere Sprach- und Kommunikationsfähigkeit ihrer Schutzbefohlenen fokussiert und hier die Leitplanken für eine soziale, vielversprechende Zukunft setzt.
Karoline Neuhäuser – einst Leiterin der AWO Sprachheilambulanz in Nordhorn und vom Frühjahr 1979 bis 1996 auch verantwortlich für den Sprachheilkindergarten – war ebenso zur Feierstunde erschienen. Sie wurde wie Fietzek und Ulla Groskurt mit einem großformatigen Kunstwerk aus Kinderhand bedacht. Letztere überreichte als Präsidiumsvorsitzende der AWO Weser-Ems wiederum der Einrichtung einen Gutschein für weitere Anschaffungen zugunsten der Kinder. Den über 70 Gästen gefiel das so liebevoll geschnürte Veranstaltungspaket augenscheinlich sehr. Ob sich die Begeisterung im Laufe des Tages dann auch im aufgestellten Spendenschwein widerspiegelt? Das bleibt abzuwarten ...
Wie es bis zum "Runden" in fünf Jahren weitergeht, weiß Wilczek hingegen ganz genau: "Ich hoffe, dass wir in fünf Jahren weiterhin erfolgreiche Sprachheilarbeit leisten und Kinder auf ihrem Weg in die Sprache begleiten können."
WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA
Der AWO Sprachheilkindergarten in Nordhorn ...
...ist 1979 eröffnet worden, 2011 übernahm Barbara Wilczek die Leitung und hat diese, abgesehen von Elternzeiten, bis heute inne. Für die drei Gruppen á 8 Plätze sind insgesamt 15 Mitarbeiter*innen tätig, hinzu kommen bis zu fünf Praktikant*innen. Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen werden hier individuell logopädisch und pädagogisch gefördert, darüber hinaus gibt es auch regelmäßige motopädische Angebote sowie eine psychologische Begleitung. Einzugsgebiet ist die Stadt Nordhorn und die Obergrafschaft in der Grafschaft Bentheim.
Der AWO Bezirksverband Weser-Ems ...
... bietet mit seinen weit über 4100 Mitarbeitenden zwischen Nordsee und Osnabrücker Land soziale Dienstleistungen in rund 80 Einrichtungen rund um Pflege, Kinderbetreuung, psychosoziale Teilhabe und Beratung an. Als politischer Verband vertritt dieser die Interessen der Menschen in der Region und setzt sich für eine demokratische und gerechte Gesellschaft ein.
Die Arbeiterwohlfahrt ...
...gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Bundesweit wirken in ihr über 300.000 Mitglieder, mehr als 72.000 ehrenamtlich Engagierte und 242.000 hauptamtliche Mitarbeiter*innen, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen.