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Armin Fuhrer liest im Wilhelm13


08. Oktober 2025

Dramatische Hintergründe der Reichspogromnacht / Regenbogen 3.0 und Kulturbüro laden ein / Anmeldung bis 19. Oktober

OLDENBURG. War eine queere Beziehungstat Auslöser der Reichspogromnacht? Über das Attentat des Herschel Grynszpan am 7. November 1938 und den Beginn des Holocaust spricht der Berliner Journalist Armin Fuhrer am 23. Oktober (Donnerstag) im Oldenburger Musik- und Literaturhaus Wilhelm13.

Mehr als 40 verhaftete Juden, die Verwüstung eines jüdischen Schulgebäudes, demolierte jüdische Geschäfte in der Innenstadt oder auch die Schändung der Synagoge an der Peterstraße: Auch wenn die Ereignisse in Oldenburg rund um das Pogrom vom 9. auf den 10. November 1938 einer fortwährenden Erinnerung bedürfen, werden sie an diesem Abend nicht das bestimmende Thema sein. Vielmehr will Fuhrer im Wilhelm13 „die dramatische, weitgehend unbekannte Vorgeschichte, ihre Hintergründe und auch die Geschichte danach" genauer beleuchten.

Am 7. November 1938 verletzt der 17 Jahre alte polnische Jude Herschel Grynszpan bei einem Attentat in der deutschen Botschaft zu Paris den jungen Legationssekretär Ernst vom Rath, der zwei Tage darauf stirbt. In Berlin nutzt Propagandaminister Joseph Goebbels die Tat als Vorwand für die Reichspogromnacht. Aber wer war eigentlich dieser Herschel Grynszpan? Warum griff er einen deutschen Beamten an – und war er wirklich schuld am Tod des Opfers? Dabei spielt insbesondere die Frage, ob es möglicherweise einen queeren Hintergrund des Attentats gab bzw. ob Täter und Opfer sich aus der queeren Szene von Paris kannten und vielleicht sogar eine Beziehung hatten, eine Rolle.

Armin Fuhrer hat nach jahrelangen Recherchen in zahlreichen in- und ausländischen Archiven, aber auch in bis dahin unbekannten und gesperrten Akten, im Jahr 2013 ein Buch über Herschel Grynszpan veröffentlicht. Weitere spannende Erkenntnisse schlossen sich in der Folgezeit an.

„Regenbogen 3.0" lädt in Kooperation mit dem Kulturbüro zu diesem Themenabend ein.

Die Rahmendaten:

  • Titel: „Das Attentat des Herschel Grynszpan am 7. November 1938 und der Beginn des Holocaust"
  • Referent: Armin Fuhrer - Journalist und Publizist (Berlin)
  • Zeit: 23. Oktober 2025 (Donnerstag), 18.30 Uhr
  • Ort: Musik- und Literaturhaus Wilhelm13, Leo-Trepp-Straße 13, 26121 Oldenburg
  • Anmeldung: Bis 19. Oktober (Donnerstag) unter info@awo-ol-regenbogen.de und Tel. (0441) 36 10 59 72.

WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA

Regenbogen 3.0 ...
... ist ein Projekt der AWO Weser-Ems für Senior*innen unterm Regenbogen (LGBTIQ*-Personen) und alle, die sich dazugehörig fühlen. Gemeinsam mit ihnen werden neue Lebensformen im Alter ausgelotet und ihnen ein sicherer Raum für Veranstaltungen und Vernetzung geboten. Ziel des von der Stadt Oldenburg geförderten Projektes ist es, für LGBTIQ*-Senior*innen ein diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen, damit der 3. Lebensabschnitt selbstbestimmt und im gewohnten Umfeld stattfinden kann. Thematische Treffen und Veranstaltungen werden regelmäßig angeboten. Infos im Büro an der Eutiner Straße 61, Tel. (0441) 36105972, und www.awo-ol.de/Begegnung/Projekt-Regenbogen-3.0/ 

Dieser Themenabend ...
...wird gefördert durch Partnerschaften für Demokratie Oldenburg (PfD). PfD wird getragen vom Präventionsrat Oldenburg und dem Amt für Zuwanderung und Integration. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!".

Der AWO Bezirksverband Weser-Ems ...
... bietet mit seinen über 4000 Mitarbeitenden zwischen Nordsee und Osnabrücker Land soziale Dienstleistungen in rund 80 Einrichtungen rund um Pflege, Kinderbetreuung, psychosoziale Teilhabe und Beratung an. Alle Infos: https://www.awo-ol.de/ 

Die Arbeiterwohlfahrt ...
...gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Bundesweit wirken in ihr über 300.000 Mitglieder, mehr als 72.000 ehrenamtlich Engagierte und 242.000 hauptamtliche Mitarbeiter*innen, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen.

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