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AWO Weser-Ems: Verlässlicher sozialer Partner für die Region


21. Dezember 2022

Die AWO Weser-Ems hat ihre wirtschaftlichen Planungen für das nächste Jahr vorgelegt. Der Wirtschaftsplan für 2023 sieht deutlich steigende Umsatzerlöse vor. Gleichzeitig plant der Wohlfahrtsverband aber konservativ mit einem leicht defizitären Ergebnis. Dies sei den in mehreren Hinsichten risikoreicheren Rahmenbedingungen geschuldet. Die im Rahmen der Inflation exponentiell steigenden Kosten, insbesondere im Energiesektor eine Kostensteigerung von rund 6 Millionen Euro, geplante Tariferhöhungen sowie eine zum Teil stagnierende Refinanzierung, zum Beispiel im ambulanten Pflegebereich, seien Gründe für diesen Schritt.

„Trotz nicht immer einfacher Rahmenbedingungen wird auch 2023 der Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und sozialem Anspruch gelingen. Das ist keine Selbstverständlichkeit in diesen Krisenzeiten. Alle im Verband haben an diesem guten Ergebnis mitgewirkt. Gerade auch die Mitarbeitenden sind vielfach an die Grenzen des Machbaren gegangen", so Harald Groth, Präsidiumsvorsitzender der AWO.

„Als gemeinnütziger Verband haben wir keine Puffer, um externe Krisen langfristig abzufedern.", so Thomas Elsner, Vorstandsvorsitzender des Verbandes. „Wir sind auf die Kooperation der Kostenträger angewiesen." Hier hinke Niedersachsen, gerade in der Pflege oder auch bei der Ausbildung von Personal, jedoch klassisch hinterher. Im Sozialen trage Niedersachsen bundesweit oft die rote Laterne. Bei der AWO macht man sich mittlerweile Sorgen um die soziale Infrastruktur des Landes. „Allerorten müssen mittlerweile Kitagruppen und Stationen in Pflegeeinrichtungen zeitweise geschlossen werden. Ambulante Pflegeangebote müssen aus Kostengründen zusammengeschmolzen werden", warnt Elsner. Ein weiteres Wegbrechen der Kinderbetreuung oder auch der Pflege der Älteren hätte massive Auswirkungen auf die Familien und damit auf die Wirtschaft Niedersachsens. Hinzu komme, dass der Bereich der Leiharbeit „zunehmend aus dem Ruder" gerate, da sich immer mehr Angestellte aufgrund der vermeintlich besseren Arbeitsbedingungen in diesen Bereich verabschiedeten. Diese Entwicklung widerspreche dem eigentlichen gesetzlichen Sinn von Leiharbeit und führe zu weiteren Problemen in der gesamten Pflegebranche.

„Für den Bereich Kinderbetreuung brauchen wir endlich landesweite Ausbildungsvergütungen und eine Dualisierung der Ausbildung. Wir brauchen die Auszubildenden in den Einrichtungen. Um die Worte Stephans Weils aus dem Wahlkampf aufzunehmen: keine Zeit für Sprüche", so Elsner in Richtung Landespolitik.

„Wir werden alles daran setzen, den Menschen im Land bei ihren sozialen und gesundheitlichen Sorgen und Nöten gerade in diesen schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen. Wir brauchen hierfür jedoch die spürbare Unterstützung der Politik auf allen Ebenen", appelliert der AWO-Vorsitzende abschließend.

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