Im Rahmen der Prävention unterstützen und begleiten wir Kinder und Jugendliche in der Zeit des Erwachsenwerdens. Es gilt, den Einstieg in den Konsum möglichst lange zu verzögern.
In den höheren Altersklassen, in denen der Konsum von Alkohol, Tabak und auch Cannabis akzeptiert wird, gilt es, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, dass der Konsum möglichst wenig negative Konsequenzen für ihre Gesundheit, die psychosoziale Entwicklung, die Bildung, die Arbeit oder die öffentliche Ordnung hat.
legale und illegale Drogen
Wir verstehen die kommunale Suchtprävention als Gemeinschaftsaufgabe. Folglich werden alle präventiven Angebote der Delmenhorster Suchtprävention von der AG Schule (Arbeitsgruppe des Kommunalen Präventionsrats) durchgeführt.
Unsere aktuellen Programme
Das Programm „drop+hop" richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen in Delmenhorst und wird seit 18 Jahren mit der Unterstützung des Lions-Clubs erfolgreich durchgeführt.
„drop+hop" versteht sich als Gemeinschaftsaufgabe der Anonymen Drogenberatung, des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes, der Polizei, der Sozialarbeit an Schulen und der Klassenlehrkräfte der Schulen selbst.
Ausgehend davon, dass riskantem Konsum und problematischem Substanzgebrauch präventiv nicht nur über eine Aufklärung der Risiken entgegen gewirkt werden kann, orientiert sich das Suchtpräventionsprogramm „drop+hop", neben der Wissens- und Informationsvermittlung an Eltern und Schüler, inhaltlich und methodisch an dem Konzept der Lebenskompetenzentwicklung (life skill approach).
In zehn Unterrichtseinheiten á 90 Minuten wird das Thema Drogen mit der eigenen Person in Verbindung gesetzt. Im Fokus liegt die Stärkung der Selbstwirksamkeit der Kinder, zu der die Selbstbehauptung, die Fähigkeit zur Empathie, das Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen sowie das Entdecken und Differenzieren von Gefühlen zählen.
Seit 2007 wird das Projekt „Durchblick" für die 8. Jahrgänge der Delmenhorster Schulen angeboten. Ermöglicht wird das Projekt seither vom Verein zur Förderung der kommunalen Kriminalprävention in Delmenhorst e.V. unterstützt und nachhaltig von der Sparda-Bank finanziert.
Der Aktionstag „Durchblick" wendet sich an eine Altersgruppe, in welcher der Konsum von Alltagsdrogen teilweise schon riskante Formen angenommen hat.
Zentrales Element ist das Klassenzimmer-Theaterstück „Flasche leer" des Schauspielkollektivs Lüneburg. „Flasche leer" behandelt das Thema Alkoholmissbrauch und Co-Abhängigkeit und dringt in die Alltagsrealität der Jugendlichen ein, löst die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit auf und führt so zu einer eindringlichen Theatererfahrung, die im Anschluss mit dem Schauspielkollektiv nachbearbeitet wird.
Zudem durchlaufen die Schülerinnen und Schüler zwei weitere 45-minütige Bausteine zum Thema Alkohol und Cannabis.
In dem Cannabisbaustein werden die weit verbreiteten Fehlvorstellungen zum Thema Cannabis angesprochen und die strafrechtlichen Folgen, insbesondere im Lebensraum Schule, diskutiert. Abschließend werden in Kleingruppen die Risiken im Zusammenhang mit Cannabiskonsum reflektiert und Lösungsansätze entwickelt.
In der letzten Station, die von der Polizei durchgeführt wird, simulieren sogenannte Rauschbrillen einen Alkoholrausch. Einfachste Aufgaben wie das Aufheben von Gegenständen oder das Passieren eines Hindernis-Slaloms werden zu schwierigen Herausforderungen. Nachdem die Brille abgesetzt wird, kann mit klarem Kopf reflektiert werden, welche Gefahren im Zusammenhang mit Ausfallerscheinungen zusammenhängen können.
Der BZgA-Mitmach-Parcours „KlarSicht" ist ein Präventionsangebot, das in Delmenhorst von der Anonymen Drogenberatung Delmenhorst in Kooperation mit dem erzieherischen Kinder- und Jugendschutz und der Polizei Delmenhorst angeboten wird und zusammen mit Lehrkräften durchgeführt wird.
„KlarSicht" ist ein Projekt bei dem sich Grundprinzipien des interaktiven Stationenlernens, von Erlebnisspielen und spontanen Mitmach-Aktionen miteinander verbinden. Der BZgA-Mitmach-Parcours informiert über die Wirkungen und Suchtpotenziale der legalen Suchtmittel Tabak und Alkohol und fördert einen kritischen Standpunkt zu diesen Drogen.
Der Mitmach-Parcours „KlarSicht" setzt sich aus sechs Stationen á 15 Minuten zusammen, sodass eine Schulklasse den Parcours in 90 Minuten durchläuft. Das Besondere an dem „KlarSicht"-Konzept ist die enge Zusammenarbeit mit Akteuren der durchführenden Schule, die uns bei der Moderation der Stationen des Parcours unterstützen.
Das „Plus" im dem Titel des Projektes „KlarSicht+" beschreibt ein zusätzliches Modul zum Thema „Cannabiskonsum", das in Delmenhorst dem BZgA-Mitmach-Parcours angehängt wurde.
Das Projekt „Rausch und Risiko" wird seit 2014 durch die Unterstützung des Rotary Club ermöglicht und setzt in der Altersklasse der 15 bis 16-jährigen an.
Das Projekt spricht alle Juegndlichen an, richtet sich aber insbesondere an Schülerinnen und Schüler, die bereits ein Risikoverhalten zeigen, d.h. am Wochenende wiederholt exzessiv Alkohol trinken oder illegale Drogen konsumieren.
Das Projekt ist folglich derart ausgelegt, als es die Jugendlichen ermuntert ihre eigenen Entscheidungen bewusst zu treffen und somit mögliche Konsequenzen im Entscheidungsprozess einzubeziehen.
Zudem werden die Jugendlichen in die Lage versetzt, ihre individuelle oftmals unreflektierte Risikobereitschaft wahrzunehmen und mit ihrem mehr oder weniger ausgeprägtem „Riskanten Verhalten" in Verbindung zu bringen.
Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, dass den sogenannten "key persons" unter den Jugendlichen deutlich wird, welche Verantwortung mit dem Einfluss, den sie auf andere haben, einhergeht.
Cannabis
Früher oder später kommen die meisten Jugendlichen mit Cannabis in Kontakt. Im Alter von 17 Jahren hat bereits ein Drittel Cannabis probiert. Für einige Heranwachsende bleibt es nicht beim Probieren und die Einnahme von Cannabis wird zur Gewohnheit - und das mit verheerenden Folgen!
Wussten Sie schon,
- dass laut einer Schüler Online-Befragung, die im Jahr 2012 hier an den Delmenhorster Schulen durchgeführt worden ist, jeder 5. Junge und jedes 10. Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren angegeben haben, bereits Cannabis (Marihuana und Haschisch) konsumiert zu haben?
- dass sich Jugendliche nachweislich auch während der Schulzeit treffen, um gemeinsam illegale Drogen zu konsumieren?
- dass es sich u.a. bei Cannabisprodukten um illegale Drogen handelt, deren Besitz und Handel selbst in kleinsten Mengen strafbar sind? Folge: Einleitung eines Strafverfahrens
- dass es eine gesetzliche Vereinbarung gibt, aus der hervorgeht, dass die Schulleitung Fälle mit strafrechtlicher Relevanz an Polizei und Staatsanwaltschaft melden muss?
- dass Cannabisprodukte nicht unterschätzt werden dürfen, da sich aufgrund von Genmanipulationen beim Cannabisanbau der giftige THC-Gehalt seit den 60er Jahren um das 10-fache erhöht hat und somit auch länger im Körper bleibt und gesundheitliche Schäden hervorruft?
- dass Drogen den Körper unmittelbar negativ beeinflussen und die Konzentrations– bzw. Reaktionsfähigkeit sowie auch die optische Wahrnehmung beeinträchtigt werden und dadurch verheerende Folgen im Straßenverkehr entstehen?
- dass der Nachweis von Drogen im Körper bis zu 10 Tage nach Konsum festgestellt werden kann und insbes. bei Unfällen zum Erlöschen des Versicherungsschutzes führt?
- dass bei den Strafermittlungen generell eine Meldung an die Führerscheinstelle zur Einrichtung eines Sperrvermerkes, aber auch eine mögliche Eintragung ins polizeiliche Führungszeugnis ergeht?
- dass die dadurch entstehenden Kosten bis zur erneuten Fahrerlaubnis bis zu 5000€ betragen?
E-Shishas - warum nicht?
Wir möchten Sie hiermit über die Gefahren von E-Shishas informieren. Das sogenannte Dampfen von E-Shishas nimmt gerade unter Kindern und Jugendlichen rasant zu. Nikotinfreie Produkte fallen nicht unter das Jugendschutzgesetz und sind somit für Kinder und Jugendliche frei zugänglich. In einem Punkt sind sich aber alle Experten einig: E-Shishas sind gesundheitsgefährdend!
E-Shishas gehören insbesondere nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen weil
- bereits gesundheitsgefährdende und eindeutig krebserregende Inhaltsstoffe nachgewiesen wurden.
- das Einatmen des Dampfes zu allergischen Reaktion und Atemwegsreizungen führen kann.
- die süßlichen Geschmacksrichtungen sich speziell an Kinder und Jugendliche richten und diese sich schnell an das regelmäßige Konsumieren gewöhnen.
- durch diese Verharmlosung die Hemmschwelle zu tabakhaltigen Produkten wie Zigaretten und Wasserpfeifen herabgesetzt wird.
- über die Produktionsbedingungen und verschiedenen Inhaltstoffe kaum etwas bekannt ist.
- diese unbekannten Inhaltstoffe gesundheitsschädlich sein können.
- man sich aufgrund der unterschiedlichen Produktionsbedingungen nicht sicher sein kann, dass E-Shishas auch tatsächlich kein Nikotin enthalten.
- der Dampf auch bei umstehenden Asthmatikern Anfälle verursachen kann.