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An Werten orientiert: Bezirkskonferenz der AWO Weser-Ems nach 25 Jahren zurück in Papenburg


26. Februar 2024

FAQ: Persona, Herausforderungen, Planungen

Zurück in Papenburg: 25 Jahre nach der letzten großen Konferenz wird das höchste Gremium des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems wieder in der nördlichsten Stadt des Emslandes tagen. Mehr als einhundert Delegierte werden dann am 9. März (Samstag) im Hotel „Alte Werft" ein neues Präsidium wählen und hier die Zukunftsplanungen des Verbandes vorantreiben. Das Motto der Bezirkskonferenz 2024 ist angesichts der aktuell herausfordernden Zeiten entsprechend formuliert und ein klares Bekenntnis: „An Werten orientiert".

Für den besseren Überblick haben wir alle wichtigen Fakten zur Bezirkskonferenz der AWO Weser-Ems in einem FAQ zusammengefasst.

DER ANLASS

Was ist die Bezirkskonferenz?

Alle vier Jahre tagt das höchste Gremium des Bezirksverbandes, ähnlich einer Jahreshauptversammlung in Vereinen. Dies allerdings mit dem bedeutenden Unterschied, dass an dieser Bezirkskonferenz nicht die Basis teilnimmt, sondern die gewählten Zwischeninstanzen – also die Vertretungen der Menschen in den Kreis- und auch Ortsverbänden. In diesem Jahr steht die Bezirkskonferenz unter dem Thema „An Werten orientiert".

Wer nimmt an der Bezirkskonferenz genau teil?

Mehr als 100 Delegierte aus den Kreisverbänden kommen zu diesem Termin in Papenburg zusammen. Allesamt Personen, die sich basisdemokratisch auf den Kreiskonferenzen für die Bezirkskonferenz haben wählen und somit aufstellen lassen. Daneben sind die Vertreter*innen aus dem Bezirksausschuss, die Mitglieder des Präsidiums und Vertreter*innen der korporativen Mitglieder (also beispielsweise Vereinigungen mit sozialen Aufgaben und damit Verbündete im sozialen Sinne) vor Ort. Darüber hinaus sind u.a. MdB, MdL, Landräte und (Ober-)Bürgermeister*innen wie auch Einrichtungsleitungen aus der Region Weser-Ems eingeladen.

Was geschieht grundsätzlich vor Ort?

Kurz und knapp: Rückschau, Erdung, Planung und Entwicklung. Etwas ausführlicher: Wie in der Vereinsarbeit üblich und nötig, stellen der hauptamtliche Vorstand und das Präsidium ihre Arbeitsnachweise der vergangenen Amtszeit vor, die Verbandsrevision ihre Prüfergebnisse dazu. Ist alles in Ordnung, werden die Gremien entlastet. In der Folge werden Präsidium (hier insbesondere Vorsitz und Stellvertretungen), Verbandsrevision und Bezirksschiedsgericht neu oder wiedergewählt. Das ist die personelle Seite.

Was passiert auf der inhaltlichen Seite?

Grundsätzlich werden politische Anträge zu den drängendsten sozialen Herausforderungen – Kita-Krise, Situation Pflege, Migration usw. – vorgelegt. Diese sind nicht nur rein theoretischer Natur, sondern spiegeln das aktive Verbandsleben mit all den darin lebendig gehaltenen Diskussionen wider. Hier werden also die im Vorfeld bereits auf Arbeitsebene diskutierten wie eingereichten Anträge besprochen und abgestimmt, diese in der Folge an die politischen Ebenen entsandt. Gleichsam werden damit eigene künftige Arbeitsschwerpunkte festgelegt und so die Zukunftsplanung der AWO Weser-Ems für die Zeit zwischen 2024 und 2028 beschlossen. Auf der Antragsliste steht unter anderem die prekäre niedersächsische Personalbemessung in der stationären wie ambulanten Pflege, aber auch die Attraktivierung der Ausbildung im Berufsfeld Kinderbetreuung, der Ausbau integrativer Maßnahmen in den Arbeitsmarkt für Menschen mit Migrationshintergrund und nicht zuletzt die Verbesserung der Förderung der Freien Wohlfahrt in Niedersachsen.

Und wie geht es danach weiter?

Bestenfalls können alle beschlossenen Anträge sogleich umgesetzt werden. Erfahrungsgemäß handelt es sich oftmals um tiefgreifende Änderungen, die einen längeren, mindestens technischen Umsetzungsprozess über alle Gremien und Organisationen des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems e.V. hinweg erforderlich machen. Dazu zählen unter anderem Satzungsänderungen und Eintragungen in das Vereinsregister. Darüber hinaus werden Anträge an die Landes- und Bundespolitik, möglicherweise aber auch an den AWO Bundesverband zur weiteren Prüfung und Beantwortung weitergeleitet.

DER RAHMEN

Weshalb tagt der Verein mit Verwaltungssitz in Oldenburg in Papenburg?

1999, also vor einem Vierteljahrhundert, hatte die AWO Weser-Ems schon einmal in Papenburg – hier im Hotel Alte Werft – ihre Bezirkskonferenz abgehalten. Da der Bezirksverband Mitglieder, Vereine und Einrichtungen zwischen Nordsee und Osnabrücker Land vertritt, ist es selbstverständlich, dass die wichtigste Veranstaltung und das höchste Gremium auch durch das Verbreitungsgebiet „wandert". Bezirkskonferenzen fanden bislang unter anderem in Emden, Schortens, Nordhorn und Cloppenburg statt. Diesmal ist es entsprechend der westliche Norden.

Wie lief die bislang letzte Bezirkskonferenz ab?

Aufgrund der Corona-Pandemie und des zu diesem Zeitpunkt erheblichen gesundheitlichen Risikos konnte die Bezirkskonferenz nicht wie geplant als Präsenzveranstaltung in der Weser-Ems-Halle in Oldenburg stattfinden, sondern musste in einem schriftlichen Umlaufverfahren durchgeführt werden. Die hier wohl wichtigste Satzungsänderung hatte Auswirkungen auf die Struktur – so wurde ein Präsidium installiert, dessen Vorsitzender Dr. Harald Groth wurde. Er lenkte bereits seit 2003 die Geschicke des Verbandes.

Was passiert neben den vereinsrechtlichen Standards vor Ort?

Für Reden und Grußworte konnte neben Wilhelm Schmidt (ehem. Vorsitzender des AWO Bundesverbandes), Papenburgs Bürgermeisterin Vanessa Gattung und Reinhold Hoffmann (stv. Vorsitzender des Kreisverbandes) auch Bremens Ex-Bürgermeister Dr. Henning Scherf gewonnen werden. Als Gäste werden unter anderem Landtagspräsidentin Hanna Naber, Claudia Mandrysch (AWO Bundesvorstand) und MdL Lena Nzume (Grüne) begrüßt.
Neben Info-Ständen, etwas musikalischer Begleitung, einer Aktion der AWO Auszubildenden zum Thema Flucht sowie angesichts des vielstündigen Programms auch nötiger Verpflegung wird zudem das Projekt „100 Boote – 100 Millionen Menschen" (eine Pressemitteilung zum Thema haben wir am 9. Februar versandt, weitere Informationen unter dem Link www.awo-ol.de/Aktuelles-Presse/100-Boote) kurz vorgestellt.

Was sind wann die wichtigsten Tagesordnungspunkte der Veranstaltung?

Um 10 Uhr eröffnet Ulla Groskurt, stellvertretende Vorsitzende des Präsidiums im AWO Bezirksverband Weser-Ems, die Konferenz. Weitere Grußworte schließen sich an, ehe dann gegen 11 Uhr die Berichte des Präsidiums und Vorstands vorgetragen werden. Nach einer Mittagspause werden gegen 13 Uhr Ehrungen vorgenommen, dann ausscheidende Präsidiumsmitglieder offiziell verabschiedet. Unter TOP 11 erfolgen ab etwa 13.30 Uhr die Wahlen zum Präsidium, der Verbandsrevision, des Bezirksschiedsgerichts und der Delegierten zur Bundeskonferenz, Antragsdebatten werden eingebunden. Das Ende der Konferenz wird für den späten Nachmittag/frühen Abend erwartet.

DAS PERSONALTABLEAU

Mehrere Personalveränderungen gelten bereits als sicher: Neben den langjährigen Revisoren Karl-Heinz Schneider (1946, Delmenhorst) und Gerd Treiber (1946, Preetz/Holstein) werden sich auch der aktuelle Präsidiumsvorsitzende Dr. Harald Groth und Dr. Lothar Knippert, stellvertretender Vorsitzender, nach vielen Jahrzehnten verantwortlicher Arbeit im und für den AWO Bezirksverband Weser-Ems nicht mehr zur Wiederwahl stellen.

Wer ist eigentlich ... Dr. Harald Groth?

Dr. Harald Groth (80), geboren im niedersächsischen Uslar, ist nicht nur seit vielen Jahrzehnten und in verschiedenen Funktionen fester Bestandteil der Arbeiterwohlfahrt und damit weithin Gesicht des Verbandes. Diesen hat er im Bundesvorstand wie im Land engagiert vertreten, so nun aktuell auch noch als Vorsitzender der AWO LAG Niedersachsen. Groth, schon als 14-Jähriger Gewerkschaftsmitglied, studierte in Bremen Sozialarbeit und später zusätzlich die Erziehungswissenschaften. Für den Landtag war er 17 Jahre mandatiert, im Delmenhorster Rat über 30 Jahre in verschiedenen Funktionen (u.a. als Oberbürgermeister) tätig. 2009 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 2012 wurde er zudem mit der Marie-Juchacz-Plakette – höchste Auszeichnung der Arbeiterwohlfahrt – für sein umfassendes sozialpolitisches Engagement und die Bemühungen um das Gemeinwohl ausgezeichnet.

Wer ist eigentlich ... Dr. Lothar Knippert?

Dr. Lothar Knippert ist gebürtiger Ostfriese (Aurich) und hat kürzlich den 80. Geburtstag gefeiert. Seit dem Jahr 2003 ist Knippert stellvertretender Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems. Zuvor war Knippert zwischen 1983 und 1991 Stadtdirektor von Nordenham. Nach einem Jura-Studium in Göttingen promovierte er 1972, bei der Bezirksregierung stieg er bis zum Dezernenten für Wirtschaftsförderung auf und wurde Dezernent für Jugend, Soziales und Recht beim Landkreis Hildesheim. In der Folge und als Stadtdirektor von Nordenham wurde er schließlich Oberkreisdirektor beim Landkreis Friesland – übrigens der letzte in dieser Funktion. Knippert ist Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Der AWO Bezirksverband Weser-Ems ...

... bietet mit seinen weit über 4100 Mitarbeitenden zwischen Nordsee und Osnabrücker Land soziale Dienstleistungen in über 80 Einrichtungen rund um Pflege, Kinderbetreuung, psychosoziale Teilhabe und Beratung an. Als politischer Verband vertritt dieser die Interessen der Menschen in der Region und setzt sich für eine demokratische und gerechte Gesellschaft ein.

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