AWO Weser-Ems: Zahl der Armutsrentner wird drastisch steigen
Geringverdiener erhalten in Deutschland besonders niedrige Renten
Schon 2007 kritisierte die OECD in einer Studie, dass Geringverdiener in Deutschland besonders niedrige Renten erhalten, weniger als ein Viertel des Durchschnittsverdienstes. Die unterste Einkommensschicht ist seit dem Jahr 2000 um knapp 7 Prozent gewachsen und umfasste schon 2006 über ein Viertel der deutschen Bevölkerung. „Jeder kann sich bei diesen Fakten ausrechnen, dass in den nächsten Jahrzehnten eine riesige Welle von Armutsrentnern auf Deutschland zurollt“, so Dr. Harald Groth.
AWO fordert Lebensstandard sichernde gesetzliche Altersvorsorge
Die AWO Weser-Ems fordert die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker auf, die gesetzliche Rente wieder zur den Lebensstandard sichernden Altersversorgung zu entwickeln. Für Menschen mit geringen Einkünften muss insbesondere eine Korrektur in der Rentendämpfung vorgenommen werden. "In Deutschland sind die Umverteilungssysteme für Geringverdiener Anfang der 1990er Jahre abgeschafft worden. Andere Staaten haben hingegen bei der Alterssicherung Umverteilungssysteme zugunsten von Geringverdienern eingeführt“, betont der AWO Bezirksvorsitzende. Wer nur die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens verdiene, wird in Deutschland im Alter netto nur weniger als 50 Prozent seiner heute schon geringen Einkünfte als Rente erhalten, mit abnehmender Tendenz. Das sei weniger als in allen anderen Industrienationen, so der Rentenbericht der OECD aus dem vergangenen Jahr.