AWO Weser-Ems fordert zeitnahe "richtige" Pflegereform

14.08.2014
Reform 2014 fehlen elementare Punkte / Ganzheitlicher Pflegebegriff und Neuorganisation der Behandlungspflege seit langem überfällig

„Diese Pflegereform 2014 ist nur ein Reförmchen und mehr leider nicht“, kritisiert Dr. Harald Groth, Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems. Vor allem fehle der seit langem eingeforderte ganzheitliche Pflegebegriff, der zwar versprochen war, aber sich in der Reform immer noch nicht wiederfindet.

In ihrer letzten Vorstandssitzung hat die AWO Weser-Ems noch einmal die aktuellen Reformbedarfe zusammengetragen und fordert die Politik auf, nach der pflegepolitisch vertanen letzten Legislaturperiode und dem jetzigen misslungenen Versuch einer richtigen Reform nun endlich Ernst zu machen.

Vordringlich zu regeln ist:

  • Die MDK Gutachten über den Pflegebedarf müssen mehr Verbindlichkeit bekommen, die länderweise stattfindende Kürzung der Zeitbedarfe muss aus dem Gesetz verschwinden.
  • Die seit 2008 in der stationären Pflege ohne Beteiligung der zuständigen Krankenkassen mit zu erbringende Behandlungspflege muss endlich aus der Krankenversicherung den Versicherten bezahlt werden.
  • Schwerstbehinderte müssen im Falle der Pflege tatsächlich Zugang zur Eingliederungshilfe bekommen.
  • In der ambulanten Pflege müssen sachgerechte Leistungen und die Löhne refinanzierende "Punktwerte" vereinbart werden. 

"Die AWO fordert eindringlich, dass die Koalition endlich die im Koalitionsvertrag zugesagten Vorhaben umsetzt. Die jetzt vereinbarte Erhöhung einzelner Leistungen bei der Pflegeversicherung ist unzureichend und das Wort Reform nicht wert", kritisiert der Pflegeexperte Dr. Harald Groth.

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