AWO Altenwohnanlage Bramsche wird zum 50-jährigen Jubiläum in Seniorenzentrum Frieda-Lohr-Haus umbenannt

25.07.2014
Engagierte Bramscherin ist Namensgeberin -
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„Sowohl die bauliche Geschichte der AWO Altenwohnanlage Bramsche als auch die Änderung des Pflegekonzepts zeigen exemplarisch die Entwicklung vom damals vorherrschenden Prinzip „satt und sauber“ hin zur heutigen individuell orientierten aktivierenden Pflege nach neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen. Was heute in der AWO Altenpflege selbstverständlich ist, war vor 50 Jahren Zukunftsmusik und ist auch heute im Bereich der Altenpflege keineswegs Standard“, so Eckart Kroon, Prokurist der AWO Wohnen & Pflegen Weser-Ems GmbH, der den Festakt zum Jubiläum und zur Umbenennung in Seniorenzentrum Frieda-Lohr-Haus eröffnete.

1964 wurde die AWO Altenwohnanlage in der Moselstraße 6 in Bramsche eingeweiht, zehn Altenwohnungen, ein Clubhaus und das sogenannte Haupthaus für den stationären Pflegebereich waren entstanden. Maßgeblich beteiligt an der Entstehung der Einrichtung war Frieda Lohr, Stadträtin und Mitglied im Vorstand des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems e. V.

Nachdem 1968 und 1973 weitere Altenwohnungen errichtet worden waren, erfolgte der Bau des sogenannten Schwesternhauses mit zehn Appartements sowie die Erweiterung des Pflegebereiches. 1979 wurde der Pflegebereich nochmals um 29 Plätze erweitert. 1980 übernahm Annegret Brockfeld, die heutige Kreisgeschäftsführerin des AWO Kreisverbandes in der Region Osnabrück, die Leitung des Hauses, die sie bis zum Jahr 2000 innehatte. Heute führt Christiane Kohlenbach-Pajonk die Einrichtung. Im Jahr 2000 erfolgte eine umfangreiche Sanierung der Liegenschaft. Die letzte große Sanierung wurde dann erst vor knapp einem Jahr beendet. Zugunsten von mehr Komfort wurde die Kapazität von 97 vollstationären Plätzen auf 83 vollstationäre Plätze verringert.

Im Hinblick auf die politische Diskussion um die Pflege, kritisierte Eckart Kroon die Rahmenbedingungen: „Der Fachkräftemangel in der Pflege wird die größte Herausforderung der nächsten Jahre werden. Die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die zu Pflegenden müssen seitens der Politik verbessert werden, umdem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können“.

Neuer Name: Seniorenzentrum Frieda-Lohr-Haus

„Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der AWO Altenwohnanlage Bramsche haben wir uns entschlossen, die Einrichtung in Seniorenzentrum Frieda-Lohr-Haus umzubenennen und freuen uns sehr, dass wir mit der Namensgeberin Frieda Lohr eine Persönlichkeit ehren können, die für Bramsche viel getan hat und vor allem letztendlich die Ideengeberin für dieses Haus ist“, wandte sich Eckart Kroon an die Tochter von Frieda Lohr, Stefanie Holzgrefe, ebenfalls Mitglied in der AWO.

Frieda Lohr engagierte sich seit ihrer Flucht aus Breslau 1946 intensiv für das Gemeinwohl der Stadt Bramsche. Sie leitete die Außenstelle der Vertriebenen des Amtes Bersenbrück in Bramsche, arbeitete in der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege mit und war Schöffin am Schöffengericht Osnabrück. Sie war in der SPD aktiv, zog in den Stadtrat ein und sie war Kreisgeschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt sowie Mitglied im Vorstand des AWO Bezirksverbandes Weser-Ems. Sie wurde für ihr Engagement mehrfach ausgezeichnet, auch mit dem Bundesverdienstkreuz. Die AWO ehrte sie 1968 mit der Albert-Schweitzer-Medaille und 1973 mit der Marie-Juchacz-Plakette, die höchste Auszeichnung der Arbeiterwohnfahrt. „Eine beeindruckende Lebensleistung, die nun durch die Umbenennung dieses Hauses zu Recht für jeden sichtbar gewürdigt wird“, so Eckart Kroon.

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