Weg mit PEPP!

25.03.2014
Keine Einführung von pauschalierenden Entgelten in Psychiatrie und Psychosomatik

“Weg mit PEPP!” – unter diesem Motto fordert eine breite Initiative aus Ärzten, Sozialverbänden, Psychiatrie-Erfahrenen, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, das Pauschalierende Entgeltsystem in Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) nicht einzuführen. Die Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Weser-Ems e.V. und ihre Tochtergesellschaft AWO Trialog Weser-Ems GmbH als Betreiberin von stationären und ambulanten Angeboten der psychiatrischen Versorgung haben sich diesem Bündnis angeschlossen.

“Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit den DRGs (Fallpauschalen in allgemeinen Kliniken) fordern wir die Bundesregierung auf, das Pauschalierende Entgeltsystem in Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) nicht einzuführen” – diese zentrale Forderung unterstützt auch die AWO Weser-Ems. Mit dem Aufruf wird die fundierte Kritik, die die jeweiligen Organisationen seit Beginn der Debatte vorgetragen haben, gebündelt. Das Pauschalierende Entgeltsystem werde den psychiatrischen Krankheitsverläufen und damit den Bedürfnissen der Betroffenen nicht gerecht, sind sich die Initiatoren des Aufrufs einig.

Ausdrücklich kritisiert die AWO Weser-Ems die degressiven Tagessätze, in Folge derer schwer psychisch kranken  Menschen mit längeren Behandlungsbedarfen eine Verschlechterung des Angebots droht. „Insgesamt ist fragwürdig, ob Diagnosen und Fälle im Bereich der Psychiatrie geeignet sind für den Leistungsbezug von Tagespauschalen“, so Dr. Harald Groth, AWO Bezirksvorsitzender und Vorsitzender des Aufsichtsrates der AWO Trialog Weser-Ems GmbH.

Obwohl alle Fachverbände, Psychiatrie-Erfahrene sowie die Deutsche Krankenhausgesellschaft das PEPP-System ablehnen, hat das Bundesgesundheitsministerium den Katalog einseitig per Verordnung festgelegt. Seit Jahresbeginn 2013 läuft eine Testphase des neuen Finanzierungssystems in psychiatrischen Kliniken.

Weitere Informationen unter: www.weg-mit-pepp.de

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